Nach der Anregung durch die Diskussion über Kondensation und Luftfeuchte, siehe hier: viewtopic.php?f=31&t=325
...und der Konstruktion nach John M. aus Kanada hier: viewtopic.php?f=6&t=345&start=0
...habe ich folgendes multifunktionales Kondensatordachkissen für Warrébeuten (mKDKfWb

Der Grundaufbau ist wie ein Warrékissen - vier Brettchen, zwei mit Außenlänge in Abhängigkeit von der Brettstärke der Beute und zwei mit 30 cm. Die Brettchen sind etwa 10 cm hoch.

Mit 1 cm Abstand (bee space, Bienenabstand) vom unteren Rand wird ein Schlitz angezeichnet - etwa 1 cm breit. Der Bienenabstand soll dafür sorgen, daß das Kissen nicht verbaut wird. Außerdem ist so überkopf etwas Platz, so daß die Luft später in das Kondensatorkissen einziehen kann.

Schlitze reinsägen:

Und ausstemmen:

Das waren die kurzen Seiten (30cm). Bei den langen Seiten ist der Schlitz nicht durchgehend:

In diese Schlitze kommt später das Bodenbrett - hier angedeutet mit einem abgeschnittenen Stück.

Die Bodenplatte (etwas größer als 30 x 30 cm) bekommt in der Mitte einen 1 cm breiten Schlitz. Dadurch sollen später Luft und Bienen in den "Kondensator" aufsteigen können.

So liegt der Schlitz über den Oberträgern auf - die Luft kann aus allen Wabengassen nach oben steigen.

Die Bodenplatte wird in die Schlitze eingelassen und wird dadurch mit allen vier Seitenteilen eingerahmt:

Der Schlitz in der Mitte wird eingerahmt mit zwei weiteren, eingepaßten Brettchen. Die Brettchen sind oben angeflacht, damit heruntertropfendes Wasser in das Sammelbecken rechts und links tropft - und nicht ins Volk.

So sieht das fertige Kondensatordachkissen aus. So ist es korrekt aufgelegt. Es fehlt nur noch der Anstrich mit Propolis oder Harz zur Abdichtung.

Hier das KDK von unten - zu sehen der Bienenabstand:

Multifunktionalität: Nicht nur, daß das KDK als Futterzarge zu verwenden ist, es kann sogar als Bienenflucht verwendet werden - einfach umgedreht zwischen die Zargen stellen. Eventuell muß der Schlitz noch eingeengt werden. Ich versuche es erstmal so.

Hintergrund
Die Klima-Eigenschaften wurden hier theoretisch betrachtet:
viewtopic.php?f=6&t=345#p3027
Die Prinzipien des originalen Warrédaches+Kissen sind bewahrt: räumliche Trennung von Dachhaut und Beutenkörper zur Vermeidung von Resonanz bei Trommelregen/Hitzestau, Einfachheit, Pufferung des Beutenklimas durch Aufnahme überschüssiger Feuchte, Einfachheit der Konstruktion, kostengünstig.
Vorteile gegenüber Originaldach:
1) Sehr viel einfacher zu konstruieren. In 15-20 Minuten ist das KDK gebaut.
2) Stapelbar (Wichtig für Wanderung oder Lagerung.)
3) Leichter (Besser zu handhaben.)
4) Erfüllt Pufferfunktion sicherer unter einer größeren Temperaturspanne. Vor allem im Winter bei Temperaturen unter -10°C. (siehe: viewtopic.php?f=6&t=345&start=0)
5) Der Bau der Futterzarge und der Bienenflucht ist damit erledigt. => Zeit- und Kostenersparnis. Keine Lagerung von Bienenflucht und Futterzarge.
Nachteile: ? Noch herauszufinden. ?
Sommerbetrieb
Das KDK wird im Sommer mit einem Blechdach abgedeckt. Am Blech bildet sich sicher Kondenswasser aus der Raumluft heraus. Die Raumluft wird dadurch trockener, das Kondenswasser steht im Kondensatorkissen als Bienentränke den Bienen zur Verfügung. (Zur Herstellung von Futtersaft, Kühlung, oder ähnlich.) Eventuell kann oben noch eine Steinplatte aufgelegt werden, zur Kühlung des Bleches und dadurch zur besseren Kondensatbildung. (Standort im Schatten.)
Winterbetrieb
Im Winter ab Temperaturen unter 0°C wird eine Weichfaserholzdämmplatte in der Stärke von 4 cm aufgelegt, am besten mit Alufolie an der unteren Seite beklebt. So wird gerade bei Temperaturen unter -10°C die Beutenluft sicher entfeuchtet.
Das KDK gefällt mir vom ersten Eindruck her gut.
Gruß
Bernhard