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Bienengaben

Was ist der Grund dafür, dass wir auf dieser Seite von Bienengaben sprechen und nicht von Bienenprodukten, wie es weitläufig der Fall ist?! Diese Wortwahl ist bewußt so getroffen, und soll auch Bewußtsein schaffen. Bewußtsein dafür, dass Bienenprodukte keine Produkte im Sinne von Industrieware ist, sondern im Gegenteil etwas Besonderes. Etwas Außergewöhnliches.

Die vielen guten Dinge, die aus einem Bienenstock quellen, sind so außergewöhnlich und enorm, dass Du nichts falsch machen kannst, wenn Du sie als Gaben oder Geschenk betrachtest.

Was ist an den Bienengaben so außergewöhnlich?! Bienengaben sind so besonders, weil sie durch die Arbeit vieler Bienen entstanden sind, die zusammen ein Superorganismus bilden. Bienen sammeln auf 9 bis 100 Quadratkilometern Nektar, Pollen, Wasser und Propolis. Sie konzentrieren dabei die gesamte Region in einen Bienenstock. Aus der Pflanzenheilkunde weisst Du vielleicht über die vielen Verwendungsmöglichkeiten von Heilpflanzen. Je weiter Du dich mit der Pflanzenheilkunde beschäftigst, desto eher entdeckst Du, dass jede Pflanze in irgendeiner Weise eine Heilpflanze ist und heilende Substanzen enthält.

Und nun stell Dir vor, Du konzentrierst die gesamten heilenden Substanzen deiner Region an einem Punkt - fürwahr müsste dieser Saft ein ganz besonderer sein. Bienen konzentrieren nicht nur die Stoffe aus deiner Region im Bienenstock, sie bereiten sie weiter auf zu wunderbaren Gaben.

Was kannst Du aus dem Bienenstock nutzen?

Ursprünglich plünderten die Menschen die Bienen wie die Bären: Die gefüllten Waben aßen sie mitsamt Inhalt auf. Das solltest Du auch ab und zu in kleinem Maße probieren, damit Du den Unterschied schmecken lernst. Schmecke die Unterschiede zwischen noch stockwarmem Honig und Honig aus abegfüllten Gläsern. Schmecke Bienenbrot, Bienenmaden und kaue auf dem Wachs der Wabe wie Kaugummi. Den Bien zu essen, bedeutet ihn zu erhalten.

Der Bienenstock hält die folgenden Gaben bereit, die Du für Dich und Andere nutzen kannst:

- Honig
- Wachs
- Pollen
- Bienenbrot
- Gelée Royale
- Propolis
- Bienengift
- Bienenmaden
- Stockluft
- Bestäubung
- Erlebnis Bien

Honig

Die Bienen sammeln den von den Pflanzen abgesonderten Nektar. Der Nektar ist ein Gemisch aus verschiedenen Einfachzuckern (Glucose, Fructose), Zweifachzuckern (Saccharose) und Mehrfachzuckern. Die Zucker werden von der Pflanze bei der Photosynthese hergestellt. Wasser + Kohlendioxid + Sonnenlicht + Blattgrün (Sonnenkollektoren) = Traubenzucker + Sauerstoff (aus: Die Fotosynthesegleichung (PDF)

Die Sammlerbiene transportiert den Nektar in ihrer Honigblase zum Bienenstock. Schon auf dem Weg und in der Honigblase wird der Nektar mit den Enzymen Invertase, Diastase und Glucoseoxydase von der Honigbiene versetzt. Die Enzyme werden von der Honigbiene in speziellen Drüsen erzeugt: Kopfspeicheldrüse, Brustspeicheldrüse, Futtersaftdrüse (Hypopharynxdrüse).

Obwohl der Nektar schon sehr reich an Einfachzuckern ist, wird der restliche Anteil der zwei und mehrfachen Zucker durch die Enzyme aufgeschlossen und zu einfachen Zuckern zerlegt. Die Enzyme brauchen sich dabei nicht auf, sondern arbeiten katalytisch. Genau wie für die Menschen, sind Einfachzucker für die Bienen wirksamer zu verdauen und wenig belastend.

Im Bienenstock wird der Nektar von Biene zu Biene weitergereicht und dadurch wird dem Honig nach und nach das enthaltene Wasser entzogen. Das nennt sich auf schlau 'Trophallaxis'. Oft stehen sich die Bienen gegenüber und lassen den Nektar über ihre Rüssel hin- und herfliessen. Die Bienen geben weitere Enzyme hinzu und trocknen den Nektar von etwa 40 % auf etwa 18% Wassergehalt in den Waben herunter. Die Enzyme verrichten ihre Arbeit und der Honig reift mit der Dauer-Wärmebehandlung durch die Körperwärme des Biens heran. Diese Wärmebehandlung ist wichtig, da der pH-Wert einer Lösung temperaturabhängig ist. Das Enzym Glycoseoxydase produziert dabei Wasserstoffperoxid, das keimhemmend und keimabtötend wirkt. Dem Wasserstoffperoxid und dem relativ geringen Wassergehalt verdankt der Honig seine Haltbarkeit. Weitere Inhibine (Säuren, alkalische und flüchtige Substanzen, Flavonoide und andere schwerflüchtige lipophyle Stoffe) entstehen durch die Arbeit der Enzyme und Mikroben im Honig, so dass dieser leicht entzündungshemmend und antiseptisch wirkt.

Im Honig sind in Spuren Säuren (Honig ist mit einem pH-Wert von 4,5 leicht sauer), Mineralien, Pollen, Propolis und andere Dinge enthalten - das Salz in der Honigsuppe. Die Bienen verstehen sich sehr gut, die verschiedenen Honige während des Jahresablauf zu mischen und zu impfen, so dass eine für sie günstige Honigmixtur entsteht. Der Honig wird nach erfolgreicher Trocknung in den Waben verdeckelt und so für den Verbrauch im Winter und schlechte Zeiten licht- und luftdicht sicher eingelagert.

Verwende Honig!

Honig ist eine ausgezeichnete Nahrung für den Menschen. Schon der berühmteste Arzt der Antike Hippokrates von Kos empfahl: Deine Nahrung sei deine Medizin. Eine gute Ernährung macht 50 % deiner Gesundheit aus. Da Honig ein Konzentrat aus den vielen verschiedenen Pflanzensäften im Umkreis von vielen Quadratkilometern um den Bienenstock ist, hat der Honig die ganz besondere Eigenschaft, die Prozesse im Körper auszugleichen. Die günstigen Eigenschaften von Honig sind ein wertvoller Beitrag für eine gute Ernährung. Honig bringt durch die Einfachzucker schnelle Energie in den Körper, regt die Verdauung an und wirkt leicht entzündungshemmend. Mit Honig lässt sich nicht nur der Tee süßen, sondern mit Honig lässt sich hervorragend kochen. Hier haben wir Dir ein paar Rezepte zusammengestellt. Kochen mit Honig.

In der Apitherapie (Heilen mit Bienen), die eine Form der Volksheilkunde ist, wird Honig innerlich und äusserlich verwendet. Innerlich wirkt er vor allem ausgleichend auf das Verdauungssystem und auf den Blutkreislauf im Allgemeinen, auf die Bauchspeicheldrüse, auf die Milz, auf den Magen im Speziellen. Die Honigmassage ist eine sehr gute Therapieanwendung für Honig. Die Apitherapie enthält viele Möglichkeiten für den Imker, aus seinen Bienengaben weitere Nutzen für sich und andere zu ziehen. Melde Dich am besten bei einem Apitherapiekursus an, um einen praktischen Einblick in die Materie zu erhalten.

Um Sortenhonige zu erhalten, erntet der Imker mehrfach im Jahr in kurzen Abständen noch während der Saison. In der naturnahen Imkerei solltest Du überlegen, ob Du nur einmal im Jahr erntest, nachdem die Bienen den Honig mit einer mehrmonatigen Wärmebehandlung reifen ließen. Nicht nur, dass die Mischung der Honige über das Jahr durch die Bienen optimiert wurde, die richtige Tempererierung über Monate hinweg mit der Körperwärme des Bien lässt den Honig die richtige Konsistenz für die Überwinterung erreichen. Diese Konsistenz ist auch für den Menschen vorteilhaft.

Behandle den Honig gut!

Der frische Honig direkt aus der Wabe, frisch aus dem Bienenstock, im Mund ausgelutscht, vermittelt Dir einen guten Eindruck, wie Honig schmecken sollte. Der Geschmack ist sehr intensiv und guter Honig - pur genossen - 'kratzt' im Hals, das einem der Atem stockt.

Der Honig ist wertvoll wegen seiner Inhaltsstoffe, die sowohl unter Luft- als auch unter Lichteinfluss inaktiviert werden. Heutzutage wird Honig meist mit der Honigschleuder gewonnen, bei der mithilfe der Zentrifugalkraft der Honig aus den Waben geschleudert wird. Dabei schiesst der Honig in feinsten Tröpfchen durch die Luft. Der dabei entstehende Luftkontakt ist zwar sehr kurz, und die Honigschleuder ist ein geschlossener Raum, doch es ist und bleibt ein Luftkontakt. In der naturnahen Imkerei sollte der Honig möglichst wenig mit der Luft in Berührung kommen, um den Wert des Honigs zu bewahren. Eine gute Methode ist das Pressen des Honigs. In großen Betrieben können dazu spezielle Honigpressen verwendet werden, in kleineren Imkereien sind Spindelpressen, wie sie zur Obstsaftgewinnung verwendet werden, eine gute Methode.

Die Waben werden in groben Stücken in die Presse gegeben, ein vorheriges Zerkleinern ist nicht notwendig (sofern keine Mittelwände verwendet wurden). Der Pressvorgang selbst soll ganz langsam durchgeführt werden, denn der Honig ist dickflüssiger als Obstsäfte und braucht seine Zeit zum Abfließen. Presst Du zu schnell, blockiert der Honig und der Honigfluss stockt.

Ganz kleine Mengen für den Hausgebrauch können auch durch einfaches Ablaufenlassen gewonnen werden. Dazu wird die Wabe in einer Schüssel mit einem Holzlöffel zerdrückt und in ein Haushaltssieb gegeben. Das Sieb steht auf einer Schüssel und wird mit einem Tuch abgedeckt. Über Nacht tropft der Honig durch den Sieb in die darunter stehende Schüssel.

Der auf diese Weise gewonnene Honig wird ohne Rühren direkt in die Honiggefässe gegeben. Bienen lagern ihren Honig licht- und luftgeschützt, von Wachs umgeben. Dies sollten wir von den Bienen abschauen und entsprechend unsere Honiggefässe auswählen. Während klarsichtige Schraubgläser, in denen Honig heutzutage zumeist verkauft wird, luftdicht abschließen, ist der Honig jedoch dem Licht von außen ausgesetzt. Licht ist recht destruktiv und dies wirkt sich auf den Honig aus. Daher ist es ratsam, den Honig sehr dunkel zu lagern. In den Kartons gelagert, ist der Honig gut geschützt. Einen Schritt weiter ist die Lagerung in dunkel gefärbten Gläsern, zum Beispiel Braungläsern, wie sie zur Lagerung von Medikamenten in der Apotheke verwendet werden. Noch einen Schritt weiter ist die Verwendung von Violettgläsern. In Violettgläsern gelagerter Honig schmeckt deutlich unterschiedlich zu im Klarglas gelagertem Honig. Dieser Unterschied ist schon nach mehreren Monaten zu bemerken, wie das Projekt cellamella herausfand. Neben den violetten Gläsern versucht dieses Projekt dem Honig wieder einen Wert zu geben. Dies sollte die naturnahe Imkerei ebenfalls versuchen, denn Honig ist kein Billigindustrieprodukt, sondern eine wahre Gabe der Natur und der Honigbienen. So etwas verpackst Du wie ein Geschenk, eben als etwas Besonderes.

Alternativ zu den Violettgläsern kannst Du Honig auch in Töpferware lagern, wobei die Tontöpfe von innen mit einer dicken Schicht Wachs überzogen werden. Wenn der Honig in diese Tongefäße gefüllt wurde, gebe eine dicke Schicht Wachs als Deckel oben drauf und schließe damit den Honig luftdicht ab. Auf diese Weise wurde Honig schon in der Antike gelagert. Auch Klargläser lassen sich so mit Wachs präparieren.

Wir würden uns freuen, wenn Du den Vergleich anstellen würdest. Der Vergleich sollte mit frischem Honig, direkt aus der Wabe, angestellt werden. Vergleiche diesen Geschmack mit dem Geschmack des eingelagerten Honigs aus verschiedenartigen Honiggefäßen. Honig ist etwas Besonderes, er sollte besonders behandelt und gehandelt werden. Die heutigen Preise für Honig sind nicht angemessen und sollten deutlich nach oben korrigiert werden. Bevor Du den Honig an jemanden abgibst, der ihn nicht wertschätzt, konsumiere lieber selbst den Honig oder gib ihn den Bienen zurück. Honig sollte wieder geschätzt und als wertvoll geachtet werden. Es obliegt uns, den ursprünglichen Wert zu erhalten und Anderen den Wert des Honigs bewußt zu machen.

Honig kannst Du auch durch Gärung in Weinballons weiterverarbeiten zu Honigwein/Met. Den Met wiederum kannst Du weiterverarbeiten zu Honigessig. Sowohl Met als auch der Essig sind gute aus Honig hergestellte Nahrungsmittel und sehr einfach herzustellen. Da beim Pressen und Auslaufenlassen immer Honigreste im Wachs haften bleiben, kochst Du einfach die Wachsreste in Wasser auf und lässt den Sud erkalten. Oben setzt sich das Wachs ab, unten drunter findest Du den in Wasser gelösten Honig. Dieses Honigwasser muss nur mit einer Honigzugabe optimiert werden und wird durch einen Filter in den Weinballon gegeben.

Wachs

Die Honigbienen verbringen die meiste Zeit ihres Lebens auf dem Wabenwerk ihres Bienenstocks. Das Wabenwerk ist die Wohnung, der Vorratsspeicher, das Kommunikationsmittel (über feine Schwingungen), die Tanzfläche und ein chemischer Wissensspeicher. Nichts bestimmt das Leben der Honigbiene mehr als das Wabenwerk, dieses faszinierende hauchzarte Gebilde aus Wachs. Das Wabenwerk ist ein zentraler Dreh- und Angelpunkt des Bienenlebens und ein wichtiger Schlüssel zur Bienengesundheit.

Die Bienen ketten sich zu einer Bautraube auf und im Innern dieser Bautraube ist die Temperatur hoch genug, um das Wachs zu verarbeiten. Das Wachs wird aus den Wachsdrüsen ausgeschwitzt: Kleine sehr helle Plättchen erscheinen unter dem Hinterleib der Honigbiene, wo diese sie mit den Hinterbeinen hervorholt, um sie mit ihren Mandibeln/Mundwerkzeugen zu bearbeiten. Die Mandibeldrüse produziert dabei eine ölige Masse, die dem Wachs zugegeben wird, um es geschmeidig zu machen und abiotisch wirkt. So wirkt das frische Wachs schwach sterilisierend.

Damit die Bienen für die Errichtung des Wabenwerks die nötige Menge Wachs herstellen und verarbeiten können, benötigen sie genügend Nektar (mit Honig bauen sie weniger gut) und eine höhere Umgebungstemperatur von über 15°C. Wenn sie diese beiden Bedingungen vorfinden und sich in einer guten Stimmung befinden (Bienen sind Lebewesen und keine Maschinen), können sie sehr gut Wabenwerke bauen. Diese Bedingungen findest Du meistens im Frühling und Frühsommer vor, weswegen die Bienen vor allem in dieser Zeit bauen.

Ist das Wabenwerk ausgezogen, belegen die Bienen die Zellen mit ihrer Brut. Die Bienen entwickeln sich in ihren Zellen, wobei die Zellengröße und -form die physikalische Erscheinung der Bienen bestimmen und damit unter anderem das spätere Verhalten. In den Zellen rund um die Brut wird Pollen und Nektar zwischengelagert, wird Pollen zu Bienenbrot vergoren, wird Nektar zu Honig eingedickt und chemische Hormonstoffe als Nachrichten hinterlassen. Die frei hängenden Waben werden als Resonanzkörper genutzt. Kurz: Auf den Waben ist mächtig was los.

Deswegen werden die Waben von den Bienen auch ständig gereinigt. Das sterilisierende Sekret der Mandibeldrüse verwenden die Bienen als Reinigungsmittel für die Zellen. Das Sekret findet sich in Propolis wieder, das ebenfalls als dünner Film über das gesamte Wabenwerk gelegt wird. Bei der massenhaften Ansammlung von Individuen ist Hygiene eine wichtige Funktion im Bienenstock.

Wachs besteht aus Fettsäuren, Alkoholen, Kohlenwasserstoffen, freie Säuren und eine Menge Aromastoffe (die Du beim Verbrennen von Bienenwachs riechst). Beachte, dass Wachs aus Fettsäuren besteht, denn Akarizide (Mittel gegen die Varroamilbe) basieren sehr häufig auf Fettsäuren (Ameisensäure, Perizin etc.) - mit unabsehbaren Langzeitfolgen für den Bienenhaushalt. Die gelbe Farbe des Bienenwachs rührt von den Ölen her, welche die Pollenkörner umgeben und welche an den Mandibeln der Bienen kleben.

Wachs erntest Du meist bei der Honigernte. In der naturnahen Imkerei wird das Wachs der Honigwaben als wichtige Gabe entnommen und nicht wieder in die Völker gegeben. Wie weiter oben ausgeführt, ist auf den Waben mächtig was los, und eine kontinuierliche Erneuerung ist vorteilhaft für die Gesundheit des Biens. Soweit wir Beobachtungen wilder Völker folgen, werden diese regelmäßig abschwärmen und den Wachsmotten den Abriss der Waben überlassen. Erst bei der Neubesiedelung des Stocks werden die Waben neu errichtet. Auch wird beobachtet, dass die Bienen die Waben nicht nur umbauen, sondern auch teilweise selbst abreißen - abschroten nennt der Imker dies.

Wenn Du an Bienenwachs denkst, steigt Dir in deiner Phantasie vielleicht der Duft einer Bienenwachskerze in die Nase. Die Verwendung von Bienenwachs für Kerzen ist wohl eine der ältesten Nutzungsformen für Bienenwachs. Kerzen können gegossen oder gezogen werden. Beim Gießen werden Formen verwendet, beim Kerzenziehen wird der Docht in das heiße Wachs (Wasserbad) getunkt, so dass sich nach und nach Schichten von Wachs an den Docht legen und die Dicke einer Kerze entsteht. Beide Versionen der Kerzen duften sehr gut. Wachs ist ein guter Brennstoff, der eine vergleichsweise mit anderen Brennstoffen sehr heiße und helle Flamme erzeugt.

Bienenwachs kannst Du auch sehr gut für die Herstellung von Salben verwenden, zum Beispiel zusammen mit Olivenöl. Bienenwachs wird auch als Kaugummi verwendet und in Gummibärchen. Für Möbelpolituren und andere Pflegemittel kannst Du ebenfalls Wachs verwenden. In der Apitherapie verwendest Du Wachs zum Beispiel für Zäpfchen oder als Pflaster.

Jedenfalls ist Wachs ein gutes Brot für deine Imkerei.

Pollen

Wenn Du eine Blüte in die Hand nimmst und über sie streichst, wirst Du einen feinen farbigen Staub auf deinen Fingern sehen. Die einzelnen Staubkörner sind Pollenkörner, kleine Kapseln, die den männlichen haploiden Teil des Erbguts der entsprechenden Pflanze sicher von einer Blüte zur nächsten Blüte bringen sollen. Die Kapseln bestehen aus Pektinen (das Pektin, das auch zum Einkochen im Gelierzucker drin ist) und aus Zellulosefäden. Zellulose ist ein Polyzucker. Die Pollenkörner sind ausserdem mit einer öligen Schicht umgeben, dem Pollenöl.

Die Bienen tauchen mit Freude in die Blüten ein und werden von oben bis unten mit den Pollenkapseln bepudert. Die Honigbiene hat sehr viele kleine Häärchen und die öligen Kapseln bleiben darin kleben. Nach dem Bad im Pollenmeer, kämmt sich die Biene mit den Hinterfüssen und mittels eines raffinierten Systems gelangen die Pollenkörner in einen Beutel aus Haaren am Hinterbein der Honigbiene. Damit die Pollen nicht herausfallen, verklebt die Biene die Pollenkörner mit Nektar und Speichel, der die Enzyme Amylase und Katalase enthält. Während Amylasen eine Gruppe von Enzymen ist, die Polyzucker aufschließen, schließt das Enzym Katalase Wasserstoffperoxid auf, das bei der Oxidation von Fettsäure-Estern auftritt. Diese so verklebten Pollenkörner werden Pollenhöschen genannt, da sie an den Beinen der Bienen wie kleine Hosen aussehen.

Diese Pollenhöschen werden nun am Eingang des Bienenstocks vom Imker eingesammelt. Dazu lässt er die Bienen durch ein Pollengitter krabbeln, an denen die Höschen abgestreift und gesammelt werden.

Pollen ist sehr empfindlich und verdirbt schnell, weswegen die Pollenfalle regelmäßig entleert werden muss und der Pollen fachgerecht gelagert werden muss, damit er nicht schlecht wird. Der Pollen wird gereinigt und in aller Regel getrocknet.

Der menschliche Körper kann die Pollenkapseln nicht ohne weiteres aufknacken und daher wird Pollen oft zusammen mit Honig eingenommen. Pollen liefert dem menschlichen Körper Zellulose, Eiweiss, Fett, Kalium, Phosphor, Calcium, Magnesium, Zink, Mangan, Eisen, Kupfer, Vitamine (C, Betacarotin, E, Niacin, B1, B2, B6, Folsäure, Pantothensäure, Biotin) und Flavonoide.

Pollen wird in der Apitherapie zur Stärkung der Leber und damit der Sehkraft, sowie der Stärkung der Muskulatur verwendet. Bei Stress und Irritationen (z. B. der Haut) wird Pollen ebenfalls erfolgreich eingesetzt.

Bienenbrot

Wie Du gerade beim Pollen gesehen hast, verdirbt der Pollen sehr schnell und ist sowohl für den Menschen als auch für die Bienen nicht ohne weiteres Aufbrechen der Kapsel zu verdauen. Die Bienen lagern daher die Pollenhöschen in die Zellen ein, stampfen ihn vermischt mit Honig und Enzymen fest, geben einen leichten Film Propolis über das Bienenbrot und lassen diese Mischung vergären. So wie der Käsemeister die Milch zu Sauermilch vergären lässt, oder die Großmutter den Kohl zu Sauerkraut, so lassen die Bienen mit Hilfe der Milchsäurebakterien den Pollen zu Bienenbrot vergären. Bei Menschen ist die Verwendung der Milchsäuregärung für die Haltbarmachung und Aufschließung von Nahrungsmitteln mindestens seit der Jungsteinzeit bekannt.

Das Bienenbrot ist durch die Vergärung aufgeschlossen und alle beim Pollen erwähnten Stoffe stehen Dir sofort zur Verfügung. Daher ist für den menschlichen Verzehr das Bienenbrot der bessere Pollen. So wie Pollen, kannst Du Bienenbrot in Honig eingerührt zu Dir nehmen. Die Apitherapie setzt Bienenbrot ähnlich wie Pollen ein.

Gelée Royale

Gelée Royale bedeutet soviel wie der königliche Saft. Dies ist darin begründet, dass die Bienenkönigin (Weisel) ausschließlich mit Gelée Royale gefüttert wird. Die/Der Weisel legt jeden Tag eine enorme Menge an Eiern und diese körperliche Anstrengung bedarf einer besonders guten Ernährung. Junge Bienen erhalten in den ersten Tagen ihres Lebens Gelée Royale als Futter, danach müssen sie mit dem Futter für Arbeiterinnen auskommen. Junge Königinnen erhalten dagegen durchgehend das Weiselfutter.

Gelée Royale enthält alles, was eine Körperzelle zum Glücklichsein benötigt: Sehr viel Wasser, Eiweisse, Fette, Zucker, die Fettsäure 10-Hydroxydecensäure, reichlich Vitamine und Mineralien. Und alles in einer schnell für die Zellen verfügbaren Form.

Der Weiselfuttersaft wird in den Futtersaftdrüsen und Oberkieferndrüsen der Honigbienen produziert. Die Mengen pro Volk sind sehr gering und der Imker muss die Bienen durch Wegnahme der Königin und Zugabe von künstlichen Weiselzellen zur Produktion von Gelée Royale nötigen, wenn er Gelée Royale ernten will. Ganz kleine Mengen lassen sich immer ernten, wenn Du die Waben isst, die junge Bienenmaden enthalten. Der Geschmack von Gelée Royale ist gewöhnungsbedürftig und säuerlich.

In der Apitherapie wird Gelée Royale vor allem dann eingesetzt, wenn die Körperzellen eine Erfrischung vertragen können. Dies zum Beispiel bei Immunschwäche, bei Verletzungen zum Ersetzen von Gewebe und Mangelerscheinungen im Allgemeinen.

Propolis

Im Sommer bilden viele Bäume die Knospen für das nächste Jahr. In den Knospen stecken die frischen und jungen Blätter, die wir Menschen erst im Frühling bewundern dürfen. Über Winter sind die Knospen jedoch vielen Gefahren ausgesetzt: Bakterien, Viren, Insekten und Pilze lieben zartes grünes Blattwerk! Die Pflanzen schützen daher das junge Blattwerk, indem sie es in Knospen einkapseln. Die Knospen sind wiederum mit einer klebrigen Substanz überzogen, dem Harz. Wenn Du verschiedene Knospen in die Hand nimmst, wirst Du die klebrige Masse an deinen Fingern spüren. Versuche dies auch mit einer Pappel oder einer Kastanie - sie ziehen besonders klebrigen Harz über ihre Knospen.

Der Harz der Bäume wirkt stark hemmend auf Bakterien, Pilze und zum Teil auch gegen Viren. Die Bienen nutzen dies für sich aus. Da die Bienen dicht gedrängt bis zu 60.000 und mehr Individuen im Bienenstock leben, bedürfen sie einen besonderen Schutz vor pathogenen Mikroben. Daher sammeln sie die harzigen Substanzen aus dem Pflanzenreich, vermischen es mit Wachs und den Sekreten der Mandibeldrüse. Propolis besteht daher aus Fettsäuren, Estern, Ethern, aus Flavonoiden, aus Benzoe-, Cumarin-, Ferula-, Gallus-, Kaffee-, Salicyl-, Vanillin-, Zimtsäuren, Terpenoide, Alkohole, Aldehyde, Aminosäuren, Zucker, Vitamine, Mineralien und vielen anderen Komponenten.

Die Bienen tapezieren mit dem Propolis ihre gesamte Wohnung aus. Die Innenwände, die Waben - alles wird mit einem dünnen Film Propolis überzogen. Ritzen und Spalte werden mit Propolis verschlossen, größere Gegenstände wie von den Bienen abgetötete Mäuse werden ebenfalls in Propolis eingehüllt und mumifiziert.

Propolis ist ein ganz besonderer Faktor für die Bienengesundheit, da es die Balance der Mikrobenwelt aufrecht erhält. Da sich die Zusammensetzung von Propolis jedes Jahr aus unterschiedlichen Harzen mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen zusammensetzt, besteht für die Mikroben keine Möglichkeit an Propolis anzupassen und Resistenzen zu entwickeln.

Diese Eigenschaft ist besonders interessant für die Apitherapie, denn mit Propolis erhalten die Menschen ein keimhemmendes Mittel von den Bienen, das anders als die üblichen Antibiotika keine Resistenzen hervorrufen kann. Propolis wird in der Apitherapie mit sehr guten Erfolgen eingesetzt und erweist sich nicht nur als antiseptisch, sondern als anti-karzinogen und anti-oxidativ. Des Weiteren ist es ein gutes lokales Betäubungsmittel (z. B. gegen Zahnschmerzen) und schreckt Parasiten ab. In der Apitherapie wird Propolis bei Atemweg- und Lungenkrankheiten eingesetzt, als Wundauflagen (kapselt die Wunde ein, wie bei der Knospe; verhindert zu starkes Eitern) und bei Schmerzen. Aus Propolis werden eine Vielzahl von Produkten wie Zahnpasten, Duschgel und andere Kosmetika hergestellt.

Da Propolis ähnlich wie Bienengift ein sehr starke Substanz ist, reagieren sehr viele Menschen heftig auf Propolis, weswegen eine gewisse Vorsicht bei der Anwendung angebracht ist.

Bienengift

Bienengift wird vor allem in der Apitherapie verwendet - für eine unüberschaubare Vielzahl von Krankheiten. Bienengift wirkt vor allem auf das Herzkreislaufsystem, Blutgefässe (Senkung des Blutdrucks, Herabsetzung der Blutgerinnung) und auf das zentrale Nervensystem. Die Muskulatur wird ebenfalls von Bienengift angeregt. Über die Möglichkeiten der Therapie mit Bienengift findest Du auf der Seite von Apitronic Services, bee venom therapy supplies mehr als umfangreiches Material. Die Erfolge sind erstaunlich, besonders bei Arthritis, Rheuma, Rückenschmerzen, Hautkrankheiten, Multiple Sklerose. Bienengift regt im Körper die Produktion von Kortisol an, als Abwehrreaktion auf das Apamin im Gift und aktiviert damit das körpereigene Immunsystem.

Bienengift besteht aus Mellitin (Peptide; wirkt hundert mal stärker entzündungshemmend als Cortison), Apamin (Kortisolanregung, Nervengift aus 18 Aminosäurenresten), Adolapin (entzündungshemmend und schmerzstillend), die Enyzme Phospholipase A2 und Hyaluronidase, Histamin, Dopamin und Noradrenalin, Protease-Hemmer und Alarmpheromone.

Bienengift wird indirekt über Salben oder direkt über Stiche von lebenden Honigbienen appliziert. Seltener wird es als Tablette sublingual verabreicht. Bei der Verabreichung mittels Stichen unterscheidest Du in normale Stiche, so wie die Imker unter uns sie kennen dürften, und in sogenannten Mikrostiche. Hierbei lässt Du die Bienen durch ein feines Metallgewebe stechen (ein Gewebe wie beim Benzinfilter eines Autos). Beim Stechen durch das Gewebe gelangt der Widerhaken des Bienenstachels nicht in die Haut des Menschen und die Biene kann nach dem Stich weiterleben.

Die Bienenstiche werden über den Körper verteilt, wobei Du dich an den Akkupunkturpunkten der chinesischen Medizin orientierst. Verwendest Du keine Mikrostiche, sondern normale Bienenstiche, entnimmst Du den Stachel mit der Pinzette aus der Haut und setzt ihn auf den Akkupunkturpunkten weiter, so dass Du mit einer Biene mehrere Punkte stechen und damit anregen kannst. Der am Stachel hängende Bienengiftsack pumpt eigenständig weiter, während Du den Stachel umsetzt.

Allgemein ist die Therapie mit Bienengift eine Anwendung, die erfahrenen Therapeuten überlassen werden sollte. Gegen eine Eigentherapie bei Dir als sticherprobter Imker spricht weniger. Wichtig bei deiner Bienengifttherapie ist die ausreichende Versorgung mit Vitaminen, vor allem Vitam C. Einen Apitherapiekursus zu belegen, sei Dir hiermit empfohlen, wobei Du auch mehr zu den Grundlagen der Bienengift-Therapie erfährst.

Bienenmaden

Bienenmaden werden in der Apitherapie zu Apilarnil verarbeitet. Dabei wird der gesamte Inhalt der sieben Tage alten Drohnenzellen verarbeitet. Das Endprodukt gleicht von den Inhaltsstoffen dem Gelée Royale (Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Aminosäuren, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente), weist daneben allerdings einen hohen Anteil männlicher Sexualhormone auf. Weil die Bienenmaden sehr leicht verdaulich sind, eignen sie sich zum Aufpäppeln von geschwächten Menschen (durch Alter, Erkrankung, etc.).

Zusammen mit anderen Bienenprodukten wird Apilarnil in der Apitherapie bei vielen Erkrankungen erfolgreich eingesetzt. Für den deftigen Imker wie Dich, kannst Du natürlich auch frische Drohnen aus dem Bienenstock essen oder in der Bratpfanne mit Walnußöl braten.

Stockluft

Wie weiter oben schon beschrieben, sorgen die Bienen in ihrem Bienenstock dafür, dass die Mikroben kurz gehalten werden. Dazu streichen sie die gesamte Beute mit Propolis aus - dies führt dazu, dass die Luft im Bienenstock mit Propolisdämpfen gefüllt ist. Zusätzlich halten die Bienen einen erhöhten CO2-Gehalt der Luft. Der erhöhte CO2-Gehalt wirkt abiotisch und keimhemmend. Nebenbei begünstigt die Sauerstoffknappheit die Milchsäuregärung bei der Vergärung des Pollens zu Bienenbrot. Die Luft ist weiter angereichert mit anregenden Aromen.

Diese entzündungshemmende Mischung nutzt die Apitherapie, indem sie die Stockluft über einen Schlauch in eine Maske abführt, durch die Du die Stockluft zum Wohle deiner Atemwege einatmen kannst. Natürlich ist ein Filter zwischengeschaltet, damit keine Bienen eingeatmet werden. Als Imker kennst Du diesen unvergleichen Duft des Bienenstocks - senkst Du auch so gern deine Nase über den Stock und lässt Dich benebeln?

Die Stockluft wirkt nicht nur entzündungshemmend, sondern weitet auch die Luftbläschen und Du bekommst sehr viel besser Luft. Die enthaltenen Aromen sorgen für Entspannung. Liegestuhl aufstellen, Maske aufsetzen und entspannen. Fehlt nur noch ein kleines Mikrofon und eine Übertragung per Lautsprecher, so dass Du das beruhigende Summen und Surren der Bienen hören kannst. Augen schließen und in den Bienenstock hineinträumen.

Bestäubung

Die Bestäubung steht zwar fast als Letztes auf dieser Liste, ist aber eminent wichtig für den gesamten Naturhaushalt. Und für die menschliche Ernährung ebenfalls. Daher wird die Honigbiene als drittwichtigstes Haustier betitelt und eine Studie hat vor kurzem den Bestäubungswert der Honigbienen mit weltweit jährlich 150 Milliarden Euro beziffert. Jeder Obstgartenbesitzer oder Gemüsegärtner, jeder Landwirt, der Bienen bei sich stehen hat, wird signifikante Unterschiede in seinen Erträgen feststellen. Die Honigbienen tragen auch zu einer besseren Gesundheit der Kulturen bei. Die Bienen sichern die regionale Ernährungssicherheit.

Die Menschen in einer Region sollten den Bienen in ihrer Region wieder wertschätzen. Entweder indem sie den Imkern Stellplätze kostenfrei zur Verfügung stellen, indem sie regionalen Honig kaufen oder eine Blumenwiese anlegen. Landwirte und Obstbauern sollten Bestäubungsprämien zahlen, in Euros oder in Obst. Vor allem sollten sie auf eine pestizidfreie Landwirtschaft umstellen, um die fleissige Arbeit der Bienen nicht mit Gift zu belohnen.

Erlebnis Bien

Ganz zum Schluß der Bienengaben, möchten wir hier das Erlebnis Bien als Gabe behandeln. Bienen zu erleben ist etwas so faszinierendes, dass Du davon vollkommen eingehüllt werden kannst. Das Flugbrett zu beobachten, wie dort summt; das Ohr an die Beute zu legen, um das zufriedene Brummen drinnen zu hören; das Tüten und Quaken der Königinnen; den Duft von Honig, der aus dem Flugloch strömt und zuletzt der Schwarm. Was gibt es phantastischeres, als inmitten einer Wolke aus Bienen zu stehen, die zu einem Schwarm aufsteigen?

Beim Öffnen der Beute gilt es die eigene Angst zu überwinden, die Angst vor den Stichen, die Angst davor, diese Masse an kribbelnden, krabbelnden und fliegenden Wesen nicht beheerschen zu können. Die Überwindung dieser Angst ist ein weiteres eindruckvolles Erlebnis.

Ein weiteres eindruckvolles Erlebnis ist das Essen des Biens. Der frische Honig aus den Waben, das Wachs, der Pollen, das Bienenbrot! Vor allem der frische Honig direkt mit oder aus den Waben genossen - das haut Dich um beim ersten Mal.

Doch nicht nur die oben aufgeführten großen Erlebnisse, sondern viele kleine Momente, die Du mit den Bienen teilst, ziehen Dich zu den Bienen hin.

Der Bienenstaat gleicht einem Zauberbrunnen; je mehr man daraus schöpft, desto reicher fließt er (Karl von Frisch).

Das Erleben des Biens ist eine Gabe. Nimm Dir Zeit dafür.

Ökonomische Aspekte der naturnahen Imkerei

Wenn Du dir die oben aufgeführten Bienengaben betrachtest - warum solltest Du nur Honig als einziges Produkt deiner Imkerei veräußern? Die anderen Bienengaben werden von anderen Menschen ebenso geschätzt, wie von Dir. Du musst nur diese Gaben für Dich entdecken, um andere davon zu begeistern.

Heutzutage werden viele Produkte auf den Markt gebracht, die für Dich eher einen Scheinwert als einen echten Wert besitzen. Produkte, die Dir weder zur Nahrung noch zur Gesundheit dienen, sondern meist immateriell sind und zum Schein wertvoll sind.

Bienengaben dagegen tragen zu deinem glücklichen Leben bei, weil sie Dir zur Nahrung dienen, weil sie deine und die Gesundheit deiner Familie, Verwandten und Bekannten erhalten, fördern und wiederherstellen helfen. Weil die Bienen Dich froh machen, wenn sie Dich umsummen. Weil sie deiner Region durch ihre Bestäubung die Nahrung sichern. Weil sie Dich geistig beschäftigen und deine Neugier für die kleinen Dinge im Leben wecken. Das sind alles echte Werte. Lebendig zu sein, dies bewußt wahrzunehmen und gesund zu sein ist sehr kostbar.

Willst Du diese Werte gegen Geld oder andere Tauschgegenstände eintauschen, dann sei Dir der oben genannten Werte bewußt. Heutzutage wird der Honig nicht in dem Maße wertgeschätzt, wie er es ursprünglich verdient. Dementsprechend wird er so gehandelt. Du kannst dies ändern, indem Du ihn nicht mehr zu geringen Werten eintauschst, sondern nur gegen echte Wertschätzung.

Des Weiteren kannst Du deine Produktpalette von einem Produkt (Honig) auf viele viele Produkte erweitern. Dies ist ökonomisch sinnvoll, da ein Betrieb, der nur auf einem Bein steht, sehr viel schneller umkippen kann als ein Betrieb, der auf vielen Beinen steht. Der Kaufmann nennt dies Produktdiversifikation. Wähle aus den oben gezeigten Möglichkeiten weitere Produkte für deine Imkerei aus.

Wandle deine Imkerei von einem Industriebetrieb in eine Manufaktur um. Menschen erkennen und erfühlen Werte. Menschen unterscheiden sehr wohl zwischen Industrieprodukten und handgefertigten Produkten. Und dies ist ihnen auch mehr Wert. Das ist deine Chance. Anstatt ein Produkt in Massen herzustellen, stelle nur wenige, dafür aufwendige und liebevolle Produkte her.

Ein weiterer Aspekt der naturnahen Imkerei ist die Reinheit der Produkte. Als Imker kannst Du zwar nicht beeinflussen, wohin deine Bienen fliegen und was sie dort sammeln - aber Du kannst beeinflussen, was Du in deine Beuten gibst. Und gerade für Apitherapieanwendungen ist die Reinheit der verwendeten Bienengaben oberste Pflicht.

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